Eiweißbrote sind der Trend bei Low Carb Diäten, um beim Abnehmen nicht komplett auf den Genuss von Brot zu verzichten. Im Vergleich zum herkömmlichen Brot enthalten sie viel mehr Eiweiß, sowie auch weniger Kohlenhydrate. Auf den ersten Blick können Eiweißbrote mit normalen Vollkornbrot verwechselt werden, der Unterschied wird erst beim Anfassen deutlich, sowie dann natürlich auch beim Essen. Inwiefern Eiweißbrote beim Abnehmen behilflich sind oder nicht, ist von den verwendeten Zutaten bei der Herstellung abhängig und selbstverständlich auch von der täglichen Kalorienbilanz. Eiweißbrot gibt es in Supermärkten zu kaufen, beim Bäcker und als fertige Backmischung zum selber backen für zu Hause. Bekannt wurde dieses Low Carb Brot vorwiegend durch die „Schlank im Schlaf“ Diät, die auf eine Insulin-Trennkost basiert.
Inhaltsverzeichnis
Wie sind die Nährwerte?
Die Nährwerte von Eiweißbrot können je nach Marke und Sorte variieren, da es dieses Brot auch mit Körnern, Samen oder Nüssen gibt.
Ein Eiweißbrot aus dem Supermarkt hat beispielsweise pro 100 g folgende Nährwerte:
Eiweißbrot Supermarkt |
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Kalorien: 265 kcal |
Kohlenhydrate: 8 g |
Eiweiß: 22 g |
Fett: 13 g |
Ein Roggenbrot hat im Vergleich pro 100 g:
Roggenbrot |
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Kalorien: 259 |
Kohlenhydrate: 48 g |
Eiweiß: 8 g |
Fett: 3,3 g |
Wenn man beide Nährwerte vergleicht und dabei auch noch auf die Kalorien achtet, stellt sich automatisch die Frage, ob man mit einem Eiweißbrot auch wirklich abnehmen kann oder nicht.
Kann man mit Eiweißbrot abnehmen?
Bei der großen Auswahl an Eiweißbroten, kann sich ein genauer Blick auf die Nährwerte lohnen, da es dabei wirklich deutliche Unterschiede gibt. Eiweißbrote haben im Vergleich zu den traditionellen Backwaren weniger Kohlenhydrate, aber dafür auch mehr Fett und sind sehr eiweißreich. Da bei einem Eiweiß Diät Ernährungsplan vorwiegend auf Kohlenhydrate verzichtet wird, ist es klar, warum die Eiweißbrote so beliebt sind. Sie eignen sich deshalb zum Abendessen, da vor allem zur letzten Mahlzeit so gut wie keine Kohlenhydrate verzehrt werden sollen, damit der Blutzuckerspiegel nicht steigt und der Körper Insulin produzieren muss. Ist das der Fall, dann wird auch die Fettverbrennung gehemmt. Um die im Eiweißbrot fehlenden Kohlenhydrate zu ersetzen, werden in der Regel viele Ölsaaten hinzugefügt, was der Grund für die verhältnismäßig vielen Kalorien ist. Die zugefügten Ölsaaten haben allerdings den Vorteil, dass das Eiweißbrot dadurch einen viel besseren Sättigungseffekt hat.
Wie gesund sind Low Carb Brote?
Eiweißbrot ist in der Regel viel fetter als die normalen Brotsorten, was auf die enthaltenen Saaten zurückzuführen ist. Wird nicht auf die Kalorien geachtet, dann kann es auch der Fall sein, dass man bei regelmäßigem Verzehr mit dem Low Carb Brot zunimmt. Aufpassen ist vor allem bei vorhandenen Nierenproblemen angebracht, da zu viel Eiweiß die Nieren belastet. Die Deutsche Ernährungsgesellschaft legt deshalb als Richtwert pro Kilogramm Körpergewicht, zwei Gramm Eiweiß fest. Ein Mann mit einem Gewicht von 100 Kilo hat laut dieser Empfehlung einen täglichen Eiweißbedarf von 200 g Eiweiß. Da 100 g Low Carb Brot allerdings sogar bis zu 50 g Eiweiß enthalten kann, sollte man dabei unbedingt noch auf den weiteren Proteinkonsum achten. Ein höherer Eiweißkonsum kann also durchaus mit einem gesundheitlichen Risiko in Verbindung stehen.
Welches Eiweiß und Mehl wird für die Brotherstellung verwendet?
Nicht in jedem Fall wird für die Herstellung von Low Carb Brot pflanzliches Eiweiß verwendet. Für die Zubereitung von Eiweißbrot kann je nach Rezept auch Magerquark verwendet werden, das Eiweiß der Eier, Eiweißpulver, sowie Ölsaaten und Nüsse, die nicht nur für Ballaststoffe sorgen, sondern auch noch für zusätzliches Eiweiß. Ansonsten ist beim Backen von Eiweißbroten nicht nur das Eiweiß wichtig, sondern auch die Mehlsorten, die im Vergleich zum herkömmlichen Weizenmehl möglichst wenig Kohlenhydrate beinhalten sollen. Geeignet als Mehlersatz sind z.B. geschroteter Leinsamen, Sojamehl, Süßlupinenmehl, Kürbiskernmehl oder Mandelmehl, was übrigens im Vergleich zum Weizenmehl nur 4 g Kohlenhydrate bei 100 g enthält. Ansonsten kann man natürlich auch die fertigen Low Carb Backmischungen verwenden, die vor allem für Anfänger beim Low Carb Backen praktischer sind, denn Weizenmehl lässt sich nicht so ohne weiteres durch Low Carb Mehle ersetzen, da sie komplett unterschiedliche Backeigenschaften haben.
3 Eiweißbrot-Rezepte
Der Vorteil an selbstgemachten Eiweißbroten ist, dass man mit etwas Erfahrung im Low Carb backen, die Kalorien einschränken und auch die persönliche Geschmacksrichtung noch besonders gut unterstreichen kann. Wird das Low Carb Brot mit Nüssen, Samen und Körnern hergestellt, dann schmeckt es übrigens auch getoastet ausgezeichnet, da durch das Rösten das Aroma dieser Zutaten besonders gut zur Geltung kommt.
1) Einfaches Eiweißbrot
Zutaten:
- 5 Eier, 100 g Leinsamenmehl
- 100 g Mandelmehl, 50 g Weizenkleie
- 1 Pkg. Backpulver, 300 g Magerquark
- 1 TL Salz
Zubereitung:
In einer großen Schüssel erst einmal die Mehlmischungen mit der Hand gut vermengen und anschließend die restlichen Zutaten hinzugeben. Dann alles zusammen vermengen und in eine eingefettete Backform geben. Im vorgeheiztem Backofen dann für 60 Minuten bei 170 °C backen.
Nussiges Eiweißbrot mit Körnern und Kernen
Zutaten:
- 4 Eier, 250 g Mandelmehl
- 50 g Leinsamen, 150 g Sonnenblumenkerne
- 100 g Kürbiskerne, 100 g Sesam
- 1 TL Salz, 1 TL Natron
- 50 g Butter, 150 g Joghurt
Zubereitung:
Zuerst werden die Eier in einer Schüssel verquirlt und dann das Joghurt und die geschmolzene Butter hinzugegeben. Anschließend das Mandelmehl und die restlichen Zutaten untermengen. Von den Samen und Kernen kann man etwas aufheben und sie dann über den Teig in der Kastenform streuen, bevor das Brot bei 170 °C für eine Stunde in den vorgeheizten Backofen kommt.
Eiweißbrot mit Gluten
Zutaten:
- 300 g Magerquark, 150 g Gluten
- 4 Eier, 2 Pkg. Backpulver
- 100 g Leinsamenmehl, 50 g Hanfmehl
- 2 TL Brotgewürzmischung
- 1 TL Salz
Zubereitung:
Die Eier schaumig schlagen und mit dem Quark vermengen. Die trockenen Zutaten werden getrennt gut miteinander vermischt, bevor sie zu der Eiermischung hinzugefügt werden. Dann mit dem Knethaken zu einem klebrigen Teig verarbeiten. In eine mit Backpapier ausgelegte Brotform geben und bei 185 °C im vorgeheiztem Backofen ca. 55 Minuten backen.
Fazit
Selbstgemachte Eiweißbrote schmecken im Vergleich zu den meisten gekauften Broten viel besser, da sie nicht so weich sind und dann natürlich auch noch nach der persönlichen Geschmacksrichtung zubereitet werden können. Einfach ab und zu neue Rezepte für Eiweißbrote ausprobieren kann sich also auf jeden Fall lohnen, noch dazu, da die Herstellung zu Hause langfristig preiswerter ist, als ständig das frische Brot beim Bäcker. Wer damit abnehmen will, sollte die tägliche Kalorienanzahl etwas mehr im Auge behalten und nicht unbedingt bei jeder Scheibe Brot und dem Belag ausrechnen, ob man davon dick wird oder nicht. Auch sind körperliche Aktivitäten notwendig, um die Fettpolster effizient schmelzen zu lassen, denn nur durch Eiweißbrote wird man sicherlich nicht dünn, von einer einseitigen Ernährung komplett abgesehen.
Eiweißbrote sind selbstverständlich nicht nur zum Abendessen geeignet, sondern auch zum Frühstück. Allerdings sieht eine gesunde und ausgewogene Ernährung auch Kohlenhydrate vor, die am besten zum Frühstück konsumiert werden sollten.